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Gliederung

G

Im ers­ten Teil mit dem Titel »Auf­stieg und Nie­der­gang der New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len« wird die poli­tisch-kul­tu­rel­le Geschich­te der New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len analysiert:

  • In Kapi­tel 1 wird beschrie­ben, unter wel­chen Umstän­den die Par­ti­san Review im Jah­re 1934 als Lite­ra­tur­zeit­schrift im Orbit der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei aus der Tau­fe geho­ben wur­de, aus deren Umklam­me­rung sie sich schließ­lich wand.
  • Kapi­tel 2 behan­delt die »Neu­grün­dung« der Zeit­schrift im Jah­re 1937 unter anti­sta­li­nis­ti­schem Vor­zei­chen und beschreibt die Ver­su­che der »New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len«, sich als Grup­pe neu zu defi­nie­ren und ein Modell für den Intel­lek­tu­el­len in der Gesell­schaft zu entwickeln.
  • In Kapi­tel 3 wer­den die Umstän­de beschrie­ben, wel­che Aus­wir­kun­gen der bevor­ste­hen­de Ein­tritt der USA in den Zwei­ten Welt­krieg auf das poli­ti­sche und kul­tu­rel­le Selbst­ver­ständ­nis der intel­lek­tu­el­len Grup­pe hat­te. Im Jah­re 1943 führ­ten die inter­ne Unei­nig­keit und Kon­kur­renz schließ­lich zu einer Spal­tung: Wäh­rend die eine Frak­ti­on für die Unter­stüt­zung des Krie­ges optier­te, blieb die ande­re (in Per­son Dwight Mac­do­nalds) einer strik­ten Oppo­si­ti­on gegen­über den Kriegs­an­stren­gun­gen ver­haf­tet und ver­ließ die Redak­ti­on der Par­ti­san Review.
  • Kapi­tel 4 behan­delt die kur­ze Geschich­te von Mac­do­nalds Zeit­schrift Poli­tics (1944–49), in der er zusam­men mit sei­nen Mit­ar­bei­tern die Ereig­nis­se des Zwei­ten Welt­krie­ges (vor allem den Holo­caust und den Abwurf der Atom­bom­be auf Hiro­schi­ma) reflek­tier­te. Die Hoff­nung, dass sich mit der Nie­der­la­ge des Faschis­mus eine bes­se­re Zukunft ein­stell­te, erwies sich schließ­lich als illusionär.
  • In Kapi­tel 5 wird der Auf­stieg der New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len im kul­tu­rel­len Betrieb der USA im Kal­ten Krieg beschrie­ben, als die eins­ti­gen Rand­fi­gu­ren zu pro­mi­nen­ten Figu­ren und vehe­men­ten Kri­ti­kern der sich eta­blie­ren­den Mas­sen- und Popu­lär­kul­tur wur­den, wäh­rend Kapi­tel 6 ihren Nie­der­gang zum The­ma hat, da sich die Grup­pe zuneh­mend in inter­nen Feh­den und Strei­tig­kei­ten (bezüg­lich Viet­nam­krieg, Stu­den­ten­be­we­gung und post­mo­der­ner »Gegen­kul­tur«) selbst zermürbte.


Im zwei­ten Teil mit dem Titel »Die Ver­ant­wor­tung der Intel­lek­tu­el­len« wird intel­lek­tu­el­le Pra­xis der New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len nach den 1970er Jah­ren analysiert:

  • In Kapi­tel 7 wird beschrie­ben, wie sich die Milieus der »links­li­be­ra­len« urba­nen Juden und schwar­zer Intel­lek­tu­el­ler wie James Bald­win aus­ein­an­der ent­wi­ckel­ten. Aus­ge­hend von der »Ent­frem­dung« im New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len­mi­lieu, die im »Abschied« und Tod Phil­ip Rahvs ihren Höhe­punkt fand wer­den die Umstän­de beschrie­ben, wie die ehe­mals radi­ka­len Intel­lek­tu­el­len ins Lager des Neo­kon­ser­va­tis­mus über­wech­sel­ten. In die­sem Pro­zess war­fen sie nicht ihre ehe­mals lin­ken Bekennt­nis­se über Bord, wie ihnen Alan Wald vor­hielt, son­dern öff­ne­ten poli­ti­schen Kohor­ten den Weg, die sie in ihrer radi­ka­len Jugend ver­ach­tet hat­ten. Rea­li­ter begin­gen sie neu­er­lich einen »Ver­rat der Intel­lek­tu­el­len«. Im Mit­tel­punkt ste­hen dabei Zeit­schrif­ten wie Com­men­ta­ry und The Public Inte­rest.
  • Am Ende berei­te­ten die alten »Links­in­tel­lek­tu­el­len« aus Ekel vor dem »Moder­nis­mus in den Stra­ßen« den Weg für eine neue poli­ti­sche Klas­se, die in rech­ten »Cele­bri­ties« wie Ronald Rea­gan und Donald Trump ihre Füh­rer­fi­gu­ren hat. Damit tri­um­phier­te der res­sen­ti­ment­ge­la­de­ne Anti­in­tel­lek­tua­lis­mus, wie ihn Richard Hoft­stad­ter und Leo Löwen­thal in den 1940er Jah­ren beschrie­ben. Es ist eine bit­te­re Iro­nie der Geschich­te, dass die Grün­der­ge­nera­ti­on der New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len 1938 in der Wahl eines Dreh­buch­au­tors zum Prä­si­den­ten der Schrift­stel­ler­ge­werk­schaft den Unter­gang der intel­lek­tu­el­len Welt her­an­na­hen sah, ihre Nach­fol­ger aber ein hal­bes Jahr­hun­dert spä­ter als selbst­er­nann­te Geis­tes­a­ris­to­kra­tie den Weg für eine geist­feind­li­che, anti­in­tel­lek­tu­el­le Bewe­gung ebne­ten, wel­che die schlimms­ten Eigen­schaf­ten der US-ame­ri­ka­ni­schen Geschich­te wie Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, Miso­gy­nie und Unter­drü­ckung von Min­der­hei­ten noch ein­mal zu Beginn des 21. Jahr­hun­derts ver­stärk­ten und zu einer Eska­la­ti­on bei­tru­gen, die in die­ser Dras­tik selbst in den dun­kels­ten Pha­sen der 1930er Jah­re kaum mög­lich schien.


Angaben zum Umfang


Momen­tan befin­det sich das Buch­pro­jekt im Sta­tus »work in pro­gress«: Teil I (über­schrie­ben als »Auf­stieg und Nie­der­gang der New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len«, Kapi­tel 1–6) ist größ­ten­teils abge­schlos­sen und hat einen Umfang von ca. 740.000 Anschlä­gen (inkl. End- und Fuß­no­ten). Teil II (über­schrie­ben als »Die Ver­ant­wor­tung der Intel­lek­tu­el­len«, Kapi­tel 7–8) wird vor­aus­sicht­lich einen Umfang von ca. 500.000 Anschlä­gen haben. Die Fer­tig­stel­lung ist bis Som­mer-Herbst 2021 angestrebt.


Angaben zu Umfeld und Zielgruppe


Das Buch wäre die ers­te deutsch­spra­chi­ge Geschich­te der New Yor­ker Intel­lek­tu­el­len und wür­de zudem die ers­te kon­kre­te kri­ti­sche Bestands­auf­nah­me der Rol­le der Intel­lek­tu­el­len im geschicht­li­chen Pro­zess von Revol­te und »pro­jek­tier­ter Revo­lution« zu kon­ser­va­ti­ven oder reak­tio­nä­ren Model­len nach 1968 (im Zeit­al­ter des Neo­kon­ser­va­tis­mus und Popu­lis­mus) darstellen. 

Die Ziel­grup­pe wäre ein an Poli­tik, Kul­tur und Geschich­te inter­es­sier­tes, auf­ge­klär­tes Lese­pu­bli­kum, das kei­ne aka­de­mi­sche Vor­bil­dung vor­wei­sen muss.

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Jörg Auberg - Writer, critic, editor, publisher