Ein sanfter, gewaltsamer Revolutionär
Zu drei Wiederveröffentlichungen Pier Paolo Pasolinis
Von Jörg Auberg
»Wo zum Untergang
bestimmt ist eine Gesellschaft,
fällt sie ihm anheim:
der Einzelne nie.«
Pier Paolo Pasolini,
Gramsci’s Asche
I.Dem amerikanischen Autor Edmund White war Pier Paolo Pasolini nicht recht geheuer. In den Augen Whites bewegte sich der marxistische Intellektuelle Pasolini in einem »ideologischen Kontext«, in dem ein Künstler bei jeder Gelegenheit eine fertige Meinung zu »Freud, Marx und Lévi-Strauss« zu offerieren habe, um anerkannt zu sein. Von all seinen Schriften hätten zuvörderst seine Gedichte einen dauerhaften Wert, mutmaßte White.1 In diesem Urteil scheint nicht nur eine spätmoderne Variation des »amerikanischen Antiintellektualismus« durch (wie ihn der Historiker Richard Hofstadter in den frühen 1960er Jahren beschrieb2), die auf »verquere« Weise aus der US-amerikanischen Mainstream-Gesellschaft in die kulturellen Zirkel der »gay culture« fand. Der europäische Intellektuelle Pasolini, der im Laufe seines Lebens als Lehrer, politischer Aktivist, Dichter, Romancier, Maler, Drehbuchautor, Filmemacher und Journalist tätig war, blieb dem US-amerikanischen Intellektuellen vor allem wegen seiner »Einbettung« ins marxistische Milieu suspekt. Obwohl es auch in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg ein Netzwerk von homosexuellen Kommunisten gab, die zur »Homintern« (einer homosexuellen Variante der »Kommunistischen Internationale«, die im stalinistischen Argot zur »Komintern« verkürzt wurde), gehörten, wurden die Verbindungslinien zwischen linker Politik und homosexueller Kultur in den Landschaften des »Kalten Krieges« weggesprengt.3
Pasolini ließ sich nicht auf eine Politik der Identität als Homosexueller reduzieren. Das »Problem der Homosexualität« (wie sein Freund Alberto Moravia es nannte) war für ihn »von großem Gewicht«, doch bestimmte es nicht ausschließlich seine Existenz. »Er war sehr männlich, hatte nichts Verweichlichtes«, beschrieb ihn Moravia, der sich trotz aller Offenheit und Liberalität in der Wahrnehmung der Homosexuellen von gängigen Stereotypen leiten ließ.4 Dennoch war Pasolinis Homosexualität ein existenzieller Faktor in seinem Leben: Sie war die Ursache für seinen ersten Prozess und seinen Ausschluss aus der Kommunistischen Partei Italiens, seine Stigmatisierung als Außenseiter und Outlaw-Intellektueller, der immer wieder auf Konfrontationskurs mit den herrschenden Vorstellungen ging.
»Das italienische Bürgertum um mich herum ist ein Haufen Mörder«5, stieß er in einer Selbstbeschreibung hasserfüllt aus, doch blieb seine radikale Kritik nicht allein auf die italienische Bourgeoisie beschränkt. In einem seiner Gedichte, die er unter dem Titel Le ceneri di Gramsci (1957; dt. Gramsci’s Asche) publizierte, beschrieb er sich als »lebendiges Licht:/Sanfter, gewaltsamer Revolutionär/mit Herz und Zunge«6. Wie ein roter Korsar stemmte er sich den »Feinden der Klasse, die er widerspiegelt« entgegen, war ein »Feind aus Wut und aus babylonischer Anarchie«7, stilisierte sich zum »Verdammten«, zum »Ausgestoßenen«, zum »Outlaw«.
Trotz der rebellischen Pose war er jedoch – wie Karsten Witte treffend schrieb – ein »Ketzer und Kapuziner« in Personalunion, revoltierte gegen die Dogmatik sowohl der Kommunistischen Partei als auch der katholischen Kirche, prangerte aber zugleich wie ein »Volksmissionar« die Verfehlungen und Sünden des »Konsumismus« an. Anders als Moravia betrachtete Witte die Homosexualität als zentrales Moment in Pasolinis intellektueller und künstlerischer Existenz. In seinen Augen war Pasolini weniger als Kommunist homosexuell, sondern als Homosexueller Kommunist, »der den politischen Aspekt der Homosexualität in ihrer klassenunabhängigen Universalität« erkannte. »Zum Klassenbewußtsein gehört, untrennbar, Klassenkenntnis, deren Austausch er in seiner Lebensweise garantiert sah […].«8
Der Ursprung dessen, was Peter Kammerer als Pasolinis »mythischen Marxismus«, als »Traum vom Volk«9 beschrieb, lag in der friaulischen Provinz, in der sich Pasolini seine »kombinierte Erfahrung aus intellektueller Entwicklung, politischer Aktion, sexueller Freiheit und linguistischem Ausprobieren«10 erfuhr. Mit dem Friaul verband Pasolini nicht allein einen sprachlichen Dialekt, der sich der faschistischen Vereinheitlichung der Sprache widersetzte, sondern auch ein bäuerlich-archaisches Milieu, das implizit dem autoritären Regime in Rom einen Widerstand entgegensetzte. Geprägt wurde Pasolini von einer Vorstellung des frühen Marx, die er seinem in den späten 1940er Jahren entstandenen und schließlich im Jahre 1962 veröffentlichten Roman Der Traum von einer Sache voranstellte: »Unser Wahlspruch muß also sein: Reform des Bewußtseins nicht durch Dogmen, sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewußtseins, trete es nun religiös oder politisch auf. Es wird sich dann zeigen, daß die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von der sie nur das Bewußtsein besitzen muß, um sie wirklich zu besitzen. Es wird sich zeigen, daß es sich nicht um einen großen Gedankenstrich zwischen Vergangenheit und Zukunft handelt, sondern um die Vollziehung der Gedanken der Vergangenheit. Es wird sich endlich zeigen, daß die Menschheit keine neue Arbeit beginnt, sondern mit Bewußtsein ihre alte Arbeit zustande bringt.«11 Aus dieser Vorstellung entwickelte Pasolini (wie Simona Bondavalli schreibt) eine Nostalgie, in der sich gegenwärtige und zukünftige Individuen in einem projizierten Exil treffen, wobei die Erinnerung der Jugend im Proust’schen Sinne eine Rückgewinnung der Zeit unter antibürgerlichem Vorzeichen bedeutet.
II.Diese Wiedergewinnung des utopischen Raums der jugendlichen Freibeuterei beschreibt Pasolini in seinem frühen, um 1950 entstandenen Prosatext Kleines Meerstück, der erstmals 1996 erschien und nun in einer Neuausgabe im Folio-Verlag neu herausgegeben wurde. Als der Band vor zwanzig Jahren erschien, beschied ihm ein Rezensent in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mangelnde Qualität: »Von Pasolini werden jetzt auch die Texte veröffentlicht, die der Autor mit gutem Grund im Nachlaß versteckt hatte«, wusste der Kritiker zu berichten, wobei das Raunen des Kritikers sich auf ein weißes Rauschen beschränkte. Argumente für sein Urteil vermochte er nicht vorzubringen. Stattdessen behalf er sich mit der Beschreibung »ziemlich schwach« und »offensichtlich sehr bemüht geschrieben« und kanzelte ihn als »Versuch« ab.12
Doch ist der Text Kleines Meerstück weit mehr als ein »Versuch«. In diesem frühen, auch komplexen Text evoziert Pasolini seine Kindheit im Friaul. Der Erzähler schließt sich einem »Schwarm Pubertierender« wie ein »Schiffbrüchiger« an, erfährt die »Knabensinnlichkeit« und träumt sich in die Sphären von Kapitänen und Dichtern, die in die Weite des Meeres getrieben werden. »Ins Meer flüchtete ich mich, wie in ein Nicht-Leben, ein geheimes Wohlbefinden; ich ließ mich von seiner unbelebten Farbe aufsaugen, die mit mir geboren wurde und mit mir starb, wie in einer äußeren, aber ›innen‹ geschaffenen Erweiterung, ein grenzenloses, blaues Exil, an dessen Rändern die Abfälle der Gewissensbisse lagen […]«.13
Während der erste Text in mäandernden Sätzen die Erinnerung der Kindheit im Friaul zu rekonstruieren sucht, beschränkt sich Pasolini in der zweiten Erzählung des Bandes – Romàns – auf eine einfache, knappe Sprache des Realismus. Erzählt wird die Geschichte des jungen Priesters Don Paolo in den Jahren zwischen 1947 und 1949, der eine Stelle als Kaplan in San Pietro antritt, das »fahl und still wie ein Friedhof«14 ist. Auf der Zugfahrt dorthin lernt den Jungen Cesare kennen, dessen Vater und Brüder in der Kommunistischen Partei organisiert sind. Spuren von Pasolini finden sich sowohl in der Figur des Don Paolo als auch in der des jungen politisch engagierten Berufsschullehrers Renato. Gleichfalls reflektiert sich der Autor in dem Jungen Cesare, der als typischer Repräsentant des Dorfes Romàns bezeichnet wird: »Er ist verschlossen in seiner Schönheit.«15
Don Paolo wird getrieben von der »Sache«, die auch als »Fleisch« oder »Körper« konnotiert ist. Er fühlt sich zu Cesare hingezogen, durchsteht Qualen und ist in Aufruhr, als Cesares Familie zu einem neuen Leben nach Kanada aufbricht, um der Armut in Italien zu entfliehen. »Er verbrachte schreckliche Tage«, heißt es in der Erzählung. »Anfangs hatte ihn die Sache mehr verwundert und erregt als sonst etwas: Dann aber wurde sie zu einer Art Besessenheit, die ihn verzehrte.«16 Am Ende wartet Don Paolo darauf, aus San Pietro verjagt zu werden.
Stets wird Don Paolo vom Gefühl der Sünde heimgesucht. »Jene ›Sache‹ lässt mir nicht einen Augenblick Ruhe«, gibt er zu Protokoll. »Der Gedanke daran läss mich ständig seufzen, und was wirklich sündhaft ist, rät mir immer wieder zu jener Geste der Gewalt gegen mich, die ich seit vielen Jahren kenne: Meine Hand, die sich erhebt, um mich zu zerschmettern. Es ist der Körper, der Körper, der Ursprung des Ganzen, und daher muss man ihn verschwinden lassen.«17
Im realen Leben wurde Pasolini selbst wegen des berüchtigten »Skandals von Ramuscello« geächtet und verstoßen. Wegen »unzüchtiger Handlungen« und der »Verführung von Minderjährigen« schloss man ihn – obgleich er im juristischen Prozess aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde – aus der Kommunistischen Partei aus. Diese Ächtung war für Pasolini ein »traumatischer Schlag«18, dem die Flucht aus der provinziellen Landschaft ins urbane Zentrum Rom folgte. »Im Winter ’49 […] floh ich mit meiner Mutter nach Rom – wie in einem Roman.«19 Im urbanen Raum, den Pasolini zunächst von den Rändern aus wahrnahm, entdeckte er die subproletarische Jugend für sich, die – nach den Worten Moravias – seinen »marxistischen Kommunismus« in einen populistischen und romantischen Kommunismus verwandelte, der von »philologischer Nostalgie und anthropologischer Reflexion« stimuliert war.20
III.Zu Rom entwickelte Pasolini ein ambivalentes Verhältnis, das in dem erstmals 2010 veröffentlichten Band Rom, Andere Stadt zum Ausdruck kommt, in dem sich eine Auswahl von Geschichten, Gedichten und Briefen findet, die in der Zeit zwischen den 1950er und den 1970er Jahre entstanden. In Pasolinis Augen ist Rom zugleich die schönste und die hässlichste Stadt. »Roms Widersprüche sind schwer zu überwinden, weil es existenzielle Widersprüche sind«, heißt es in einem Text:: »Der Reichtum und die Armut, das Glück und der Schrecke Roms sind weniger Gegensatzpaare als Teile eines Magmas, eines Chaos.«21 In einem Prozess der Nivellierung und Vereinheitlichung, der in der Herrschaft des italienischen Faschismus begann und bis in die Gegenwart reichte, verlor Rom für Pasolini seinen urbanen Charakter als »Volksmetropole«. Unter dem Einfluss von Massenmedien und Massenkultur wurde es »kleinbürgerlich, engstirnig, katholisch, durchdrungen von Unechtheit und Neurosen«.22 Ähnlich wie Jean-Luc Godard in seinem soziologischem Essayfilm Deux ou trois choses que je sais d’elle aus dem Jahre 1967 kritisiert Pasolini die De-Urbanisierung unter dem Kapitalismus, in dem jede Regung der Profitmaximierung und dem Konsum unterworfen ist und die menschliche Existenz sich in einem grellen, lautmalerischen, überdimensionierten Comic-Strip vollzieht. In der Transformation des urbanen Raumes nach den Erfordernissen des ökonomischen Marktes und der politischen Macht löst ein unentwegter Wirbel von Tönen und Zeichen die Sinnhaftigkeit der Sprache und damit die Grundlage freier Individuen auf, die ihre Existenz als politische Akteure selbst bestimmten.23
Doch das Rom, das Pasolini in seinen Text beschwört, ist eine nostalgisch Fiktion, in der sich vor- und antibürgerliche Projektionen vermischen. Pasolinis »Volksmetropole« war ebenso illusorisch wie die Kulissenstädte in Cinecittá. In seiner Geschichte war Rom weniger von der »Demokratie« denn von einer manipulierenden und korrumpierenden »Gratifikationspolitik« gekennzeichnet, wie Murray Bookchin bemerkte. »Die Menschen gewöhnten sich an einen stetigen Strom von Gratifikationen, Geschenken, Festen und Spielen«, schrieb er über die politische Kultur in der römischen Republik; »in ihren Augen gehörte dies zum Wesen der Politik. Diese römische Klienten- und Geschenke-Politik beschleunigte ihrerseits den Verfall des Bürgerwesens, indem sie eine Gier nach Sensationen und Brutalität förderte, die in krassem Gegensatz zu den hergebrachten republikanischen Idealen und Werten stand.«24
Der nostalgische Charakter von Pasolinis Texten wird noch durch die grobkörnigen Schwarzweiß-Bilder des Fotografen Herbert List25 aus den 1950er Jahren verstärkt, in der die untergegangene Welt der alten Viertel wie Trastevere, Kinos und der kommunistischen Alltagskultur in Momenten der Erinnerung »vorbeihuschen«. Die Fotos sind aus der Zeit gefallene »freeze frames«, die aus dem geschichtlichen Raum gesprengt sind, und die Kritik Pasolinis auf rückwärts gewandte Weise konterkarieren. Die Gentrifizierung von Trastevere findet in diesen stillgelegten Momenten nicht statt; auch das Hässliche, das sich in den römischen urbanen Arealen findet, wird ausgespart. Selbst in Dorothea Dieckmanns Nachwort, das die Veränderung Roms nach 1945 kritisch beleuchtet und die Entwicklung Roms mit seinen trostlosen Beton-Vorstädten fotografisch dokumentiert, wirkt Pasolini seltsam mumifiziert. Die Zeit endet mit der »Machtergreifung« Silvio Berlusconis, als wäre die Geschichte seitdem zum Stillstand gekommen.
IV.Auch der Band Die lange Straße aus Sand (der auf deutsch erstmals 2009 erschien) bedient vor allem eine nostalgische Sehnsucht nach einem Italien der Vergangenheit. Im Sommer 1959 begab sich Pasolini im Auftrag der Illustrierten Successo auf eine Reise vom Norden Italiens bis zum Süden und zurück, um das Land »zwischen Armut und Dolce Vita« in einer Reportage zu beschreiben. Auch hier sind die Texte zwischen grobkörnigen Schwarzweißbildern eingerahmt, die das vergangene Italien des frühen Massentourismus beschwören. In Pasolinis Texten wird das italienische Touristenparadies mit den Sonnenanbeterinnen auf Motorbooten oder unter Sonnenschirmen, den Boulevards und Einkaufsmeilen, den Gestaden der kulturellen Elite und den Kinos mit dem Elend der Armen kontrastiert, die in Jacken und Pullovern aus Strickwolle jeden Tag um ihre Existenz ringen.
Pasolinis Reportage ist ein Dokument aus der Zeit des weit zurückliegende italienischen Wirtschaftwunders. Umwälzungen, die sich unter anderen geschichtlichen Bedingungen über Jahrzehnte erstreckt hätten, fanden in wenigen Jahren statt. Die Sommerfrische früherer Jahre wurde durch den Massentourismus abgelöst. Am Ende seiner Reise bleibt der Reporter traurig und hoffnungslos zurück. »Über die armseligen Stimmen, über den armseligen Strand, wirft das Gewitter einen leichten, weißlichen Schatten«, lässt Pasolini seine Reportage enden. »Hier endet Italien, endet der Sommer.«26
V.Was bleibt am Ende von Pasolini außer nostalgischen Reminiszenzen an einen »dissidenten Kommunisten«? In einer kritischen Würdigung aus dem Jahre 2014 in der Zeitschrift Sozialismus pochte Stephanie Odenwald auf die Aktualität Pasolinis und hob hervor, dass sein existenzielles Thema »die dunkle Seite der Moderne« gewesen sei, »das Versinken in die Geschichtslosigkeit, das Auslöschen der Kultur der Vergangenheit und ihrer Spuren, eine brutale Modernisierung unter dem Diktat der ökonomischen Verwertung«.27 Dabei ist jedoch im Gedächtnis zu behalten, dass Pasolini mit seinem »mythischen Marxismus«, seiner Verklärung des »Volkes« oder des »Subproletariats«, der »Outlaws«, des »anderen Italiens« der »Armen und Ausgebeuteten, der Geschichtslosen und Machtlosen«28 nicht die historische Realität einer antibürgerlichen Widerständigkeit beschrieb, sondern eine Projektion vorstellte, die der Poesie eines emanzipatorischen Mythos entsprang, ohne dass ein historischer Agent für die Realisierung zur Verfügung stand. Symptomatisch endet Pasolinis großes Gedicht Gramsci’s Asche mit einer Frage: »Doch ich, mit dem wissenden Herzen/eines, der nur in Geschichte zu leben vermag,/werde ich nichts mehr aus reiner Passion vollbringen,/da ich weiß, daß zu Ende ist unsere Geschichte?«29 Womöglich liegt in dieser Frage der Schlüssel zu seiner Aktualität.
Bibliografische Angaben:
Pier Paolo Pasolini. Kleines Meerstück und Romàns. Aus dem Italienischen von Maria Fehringer. Mit einem Text zur Entstehungsgeschichte von Nico Naldini und einer Nachbemerkung von Maike Albath. Wien und Bozen: Folio Verlag, 2015. 160 Seiten, 19,90 Euro.
Pier Paolo Pasolini. Rom, Andere Stadt: Geschichten und Gedichte. Ausgewählt und übersetzt von Annette Kopetzki und Theresia Prammer. Mit Fotografien von Herbert List und einem Nachwort von Dorothea Dieckmann. Wiesbaden: Verlagshaus Römerweg/Corso, 2015. 112 Seiten, 26,90 Euro.
Pier Paolo Pasolini. Die lange Straße aus Sand: Italien zwischen Armut und Dolce Vita. Aus dem Italienischen von Christine Gräbe und Annette Kopetzki. Mit einem Nachwort von Peter Kammerer und einer Würdigung von Wolfram Schütte. Wiesbaden: Verlagshaus Römerweg/Corso, 2015. 136 Seiten, 28 Euro.
© Text und Fotos: Jörg Auberg (2016)
Nachweise
- Edmund White, The Burning Library: Essays, hg. David Bergman (New York: Vintage, 1994), S. 144 ↩
- Richard Hofstadter, Anti-Intellectualism in American Life (New York: Vintage, 1962), Kindle-Ausgabe ↩
- Alan Wald, American Night: The Literary Left in the Era of the Cold War (Chapel Hill: University of North Carolina Press, 2012), S. 117–149. Siehe auch Gregory Woods, Homintern: How Gay Culture Liberated the Modern World (New Haven und London: Yale University Press, 2016), S. 1–30; zu Pasolini, cf. ibid., S. 230–234 ↩
- Alberto Moravia, »Mein Freund Pasolini«, in: Pier Paolo Pasolini, Wer ich bin, übers. Peter Kammerer und Bettina Kienlechner (Berlin: Wagenbach, 1995), S. 64 ↩
- Pasolini, Wer ich bin, S. 16 ↩
- Pier Paolo Pasolini, Gramsci’s Asche: Gedichte italienisch/deutsch, übers. Toni und Sabine Kienlechner (München: Piper, 1984), S. 137 ↩
- Enzo Siciliano, Pasolini: Leben und Werk, übers. Christel Galliani (1980; rpt. Weinheim: Beltz Quadriga, 1994), S. 223 ↩
- Karsten Witte, Die Körper des Ketzers: Pier Paolo Pasolini (Berlin: Vorwerk 8, 1998) S. 17–18 ↩
- Peter Kammerer, »Der Traum vom Volk: Pasolinis mythischer Marxismus«, in: Pier Paolo Pasolini, Reihe Film 12, hg. Peter W. Jansen und Wolfram Schütte (München: Hanser, 1985), S.13–34 ↩
- Simona Bondavalli, Fictions of Youth: Pier Paolo Pasolini, Adolescence, Fascisms (Toronto: University of Toronto Press, 2015), Kindle-Ausgabe ↩
- Karl Marx, Brief an Arnold Ruge, September 1843, in: Marx-Engels, Werke, Bd. 1 (Berlin: Dietz, 2006), S. 346 ↩
- Hans Scherer, »Feuilletonist aus dem Friaul«, Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 1. Oktober 1996, http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/rezension-belletristik-feuilletonist-aus-dem-friaul-11305234.html ↩
- Pier Paolo Pasolini, Kleines Meerstück und Romàns, übers. Maria Fehringer (Wien und Bozen: Folio Verlag, 2015), S. 60 ↩
- Pasolini, Kleines Meerstück und Romàns, S. 122 ↩
- Pasolini, Kleines Meerstück und Romàns, S. 85 ↩
- Pasolini, Kleines Meerstück und Romàns, S. 138 ↩
- Pasolini, Kleines Meerstück und Romàns, S. 99 ↩
- Siciliano, Pasolini: Leben und Werk, S. 182 ↩
- Siciliano, Pasolini: Leben und Werk, S. 184 ↩
- Alberto Moravia, »Der Dichter und das Subproletariat«, in: Pier Paolo Pasolini, Reihe Film 12, S. 7–8 ↩
- Pier Paolo Pasolini, Rom, Andere Stadt: Geschichten und Gedichte, übers. Annette Kopetzki und Theresia Prammer (Wiesbaden: Verlagshaus Römerweg/Corso, 2015), S. 33 ↩
- Pasolini, Rom, Andere Stadt, S. 83 ↩
- cf. James Roy MacBean, Film and Revolution (Bloomington: Indiana University Press, 1975), S. 15 ↩
- Murray Bookchin, Die Agonie der Stadt: Städte ohne Bürger oder Aufstieg und Niedergang des freien Bürgers. übers. Helmut Richter (Grafenau: Trotzdem-Verlag, 1996), S. 66 ↩
- List war das Vorbild des Joachim in Stephen Spenders halbautobiografischen Roman The Temple (1988). Zu Lists Biografie und Fotografie cf. Robert Aldrich, The Seduction of the Mediterranean: Writing, Art and Homosexual Fantasy (London: Routledge, 1993), S. 155–159 ↩
- Pier Paolo Pasolini, Die lange Straße aus Sand: Italien zwischen Armut und Dolce Vita (Wiesbaden: Verlagshaus Römerweg/Corso, 2015), S. 102 ↩
- Stephanie Odenwald, »Der Traum von einer Sache«, Sozialismus, 25. Oktober 2014, http://www.sozialismus.de/detail/artikel/pasolini-der-traum-von-einer-sache/ ↩
- Kammerer, »Der Traum vom Volk«, S. 23 ↩
- Pasolini, Gramsci’s Asche, S. 107 ↩