Burt Lancaster als Fürst von Salina in Il Gattopardo (Luchino Visconti, 1963)
Es geht (vielleicht doch) um das Buch Nachträgliche Miszellen zur Frankfurter Buchmesse 2025 In alten Überlieferungen erscheinen die früheren Zeiten der Frankfurter Buchmesse oft glamourös, dramatisch und abenteuerlich, als wäre die Jagd nach Lizenzen und Buchverträgen aus überdrehten Screwball-Komödien abgekupfert. In seinen Reminiszenzen an den...
Das Elend der Fernsehkritik Über das Stampfen der Fernsehmaschine von Jörg Auberg In einem programmatischen Artikel über die destruktiv-vampirischen Möglichkeiten des Fernsehens aus dem Jahre 1970 konstatierten die Filmkritikerinnen Frieda Grafe und Enno Patalas: »Wir haben bekanntlich das beste Fernsehen der Welt – und deshalb auch das schlechteste Kino.«1 Ziel...
Flaschenposten im Schlamm Zur Aktualität der Kritischen Theorie von Jörg Auberg Bevor sich in den späten 1950er-Jahren die synonymen Begriffe der »Frankfurter Schule« und »Kritischen Theorie« im öffentlichen Bewusstsein durchsetzten, war oft die Rede von der »Horkheimer-Gruppe«. In einer Rezension der einflussreichen Anthologie Mass Culture aus dem Jahre 1957 schrieb...
Der Fall Silone Ignazio Silones Rolle im Kampf gegen den Faschismus von Jörg Auberg Heiliger, Revolutionär, Verräter In der pulsierenden Zeit des Kalten Krieges galt Ignazio Silone (1900–1978) bei antistalinistischen Linken in der westlichen Hemisphäre als »säkularer Heiliger«, als der »geliebteste Volksheld der italienischen Linken«, dessen Ruhm und...
Der »Horror-Clown« des Faschismus Georg Seeßlen analysiert die Bandenherrschaft Donald Trumps von Jörg Auberg »Amerika interessierte mich, es ist das interessanteste Land«, sagte der französische Filmregisseur Louis Malle in einem Interview mit der Filmjournalistin Christa Maerker. »So ging es jedenfalls mir immer. Es gibt viele monströse Sachen hier...
Männerwelt des Geistes Ronnie Grinberg untersucht die Maskulinität der Intellektuellen von Jörg Auberg Im zweiten Teil von Hermann Brochs Romantrilogie Die Schlafwandler träumen die deutschen Arbeiter und Angestellten von »Amerika« als einem utopischen Ort, wo man »hochkommen« könne, ohne sich »wie hier umsonst zu schinden«, und zitierten Goethe: »Amerika, du hast es...
Die Maschinerie der Verblendung Aufstieg und Niedergang der Zeitschrift »Filmkritik« von Jörg Auberg In einem programmatischen Artikel zur gesellschaftlichen Rolle des Filmkritikers konstatierte Siegfried Kracauer wenige Monate vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten, der »Filmkritiker von Rang« sei »nur als Gesellschaftskritiker denkbar«. Die Mission...
Der demokratische Tod Thomas Manns »Jahrhundertroman« Der Zauberberg von Jörg Auberg »Der Faschismus ist greisenhaft und böse, in jeglicher Gestalt.« Hans Mayer1 Rückblicke auf den Zauberberg IIm Herbst 1924 erschienen die beiden Bände des Romans Der Zauberberg, die – mit den Worten Thomas Manns in einer Einführung des Werkes für Studenten an der Princeton University im...
Die Geschichte Aldo Moros in seiner letzten Lebensphase reflektiert Leonardo Sciascia durch literarische Prismen (wie Pier Paolo Pasolini, Luigi Pirandello, Jorge Luis Borges und Edgar Allan Poe) und gewinnt auf diese Weise Einsichten, die ihn in seiner Unerbittlichkeit und Unbeirrbarkeit gegen die herrschende Meinung nahezu aller politischen Richtungen bestärken.
Paul Austers Vermächtnis Ein nahezu klassischer Essay über Waffengewalt von Jörg Auberg Im Juli 1945, als der Zweite Weltkrieg noch im vollen Gange war, konstatierte der italienische Emigrant Niccoló Tucci in der New Yorker pazifistischen Zeitschrift Politics: »Das Problem ist nicht, wie man den Feind loswird, sondern eher, wie man den letzten Sieger loswird. Denn was ist...
