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Jean-Luc Godard: Der permanente Revolutionär

J

Ungenügend

Bert Reb­handls Godard-Biografie

Von Wolf­ram Schütte

Jean-Luc Godard ist unter den Film­ma­chern, was Picas­so unter den Bil­den­den Künst­lern war: »Der per­ma­nen­te Revo­lu­tio­när«. Zutref­fend für das heu­te kaum noch zu über­bli­cken­de Oeu­vre des Neun­zig­jäh­ri­gen lau­tet so der Unter­ti­tel der Bio­gra­phie, die der 1964 gebo­re­ne öster­rei­chi­sche Film­kri­ti­ker Bert Reb­handl dem fran­zö­si­schen Regis­seur widmete.

Jean-Luc Godard (Reihe Film Hanser, 1979)
Jean-Luc Godard (Rei­he Film Han­ser, 1979)

Seit dem von P.W.Jansen & mir her­aus­ge­ge­be­nen Band 19 der Rei­he Han­ser – er ist 1979 erschie­nen, wur­de von 6 Autoren bestrit­ten & ist längst ver­grif­fen – hat nie­mand mehr in der deutsch­spra­chi­gen Film­pu­bli­zis­tik sich ein­läss­lich mit dem seit 1980 im schwei­ze­ri­schen Rol­le, am Gen­fer See, zusam­men mit sei­ner drit­ten Lebens­ge­fähr­tin Anne-Marie Mié­ville leben­den & arbei­ten­den Film­ma­cher beschäf­tigt. Obwohl der aus einer fran­zö­sisch-schwei­ze­ri­schen Groß­bürg­erfa­mi­lie stam­mend JLG nach dem Ende sei­ner »klas­si­schen« Kino-Fil­me 1968 nume­risch wesent­lich mehr Arbei­ten bis in die Gegen­wart rea­li­sie­ren konn­te, ist er jedoch im Kino nie­mals mehr so domi­nant gewe­sen wie zwi­schen 1960 (À bout de souf­fle) & 1968 (Le Gai Savoir & Weekend).

Reb­handl hat Godards uner­müd­li­ches soli­tä­res Schaf­fen, das im Gegen­satz zu allen sei­ner zeit­ge­nös­si­schen Kol­le­gen & Kol­le­gin­nen immer auch (& je län­ger, des­to inten­si­ver) die mate­ri­ell-tech­ni­sche Ent­wick­lung des audio­vi­su­el­len Medi­ums mit­voll­zog, expe­ri­men­tell erforsch­te, erprob­te & vor­an­trieb, in 7 his­to­ri­schen Pha­sen ver­an­kert. Deren ers­te, die von 1950 bis 1959 reich­te, bestand haupt­säch­lich aus sei­nen Film­kri­ti­ken im Kreis sei­ner zumeist gleich­alt­ri­gen Pari­ser Freun­de, die sich zur spä­ter welt­weit Ton ange­ben­den Nou­vel­le Vague zusam­men­ta­ten. Der ori­gi­nells­te, phan­ta­sie­volls­te & auch arro­gan­tes­te unter ihnen war JLG, wie er sich selbst aus den Anfangs­buch­sta­ben sei­nes Namens zum Begriff machte.

Pierrot le fou
Pier­rot le fou

Als der drei­ßig­jäh­ri­ge Godard 1960 mit À bout de souf­fle sei­ne Film­ma­cher- Kar­rie­re begann, hat­te er auf Anhieb die Kino­de­buts sei­ner Freun­de Truf­f­aut, Chab­rol, Rivet­te ed. al. über­trumpft – weil nicht nur die amo­ra­lisch-pes­si­mis­ti­sche Lako­nie des plein-air-Films mit der Ent­de­ckung des Schau­spie­lers Jean Paul Bel­mon­do dafür sorg­te, son­dern auch die Kame­ra­ar­beit Raoul Cou­t­ards & noch mehr durch Schnitt & Mon­ta­ge von Godards anti-illu­sio­nis­ti­scher, gewis­ser­ma­ßen »unge­ho­bel­ter« Erzähl­wei­se für Auf­se­hen sorgte.

Le Mépris
Le mépris

In den 8 fol­gen­den Jah­ren ent­stand das immer kon­tro­ver­se, um nicht zu sagen (wert­frei ver­stan­den): spek­ta­ku­lä­re Oeu­vre Godards, das das Anse­hen & ‑hören des Films im Kino durch eine bis dahin unge­ahn­te Erwei­te­rung & Instru­men­ta­li­sie­rung sei­ner ästhe­ti­schen Mög­lich­kei­ten spie­le­risch-iro­nisch revo­lu­tio­nier­te — & sogar in die empi­ri­sche Rea­li­tät zurück­strahl­te. Seis­mo­gra­phisch bil­de­ten Godards Fil­me die poli­ti­schen Ent­wick­lun­gen & Ver­wer­fun­gen der west­li­chen Nach­kriegs­ge­sell­schaf­ten, die welt­po­li­ti­schen Kon­flik­te, Krie­ge, Befrei­ungs­be­we­gun­gen & den »Con­su­mis­mo« (Paso­li­ni) der »Kin­der von Karl Marx & Coca Cola« ab & reflek­tier­ten zugleich die Ent­wick­lung der audio-visu­el­len Medi­en, deren mate­ri­el­le Pro­duk­ti­on, ästhe­ti­sche Ambi­gui­tät & sozia­le Rezeption.

Wie ande­re Fil­me­ma­cher sei­ner Gene­ra­ti­on (z.B. Glau­ber Rocha oder Paso­li­ni) »enga­gier­te« sich Godard auch poli­tisch – aller­dings poli­tisch-ästhe­tisch radi­ka­ler & fol­gen­rei­cher als alle ande­ren: bis zu sei­nem per­sön­li­chen Ver­schwin­den hin­ter der Fik­ti­on des links­ra­di­kal-mao­is­ti­schen Kol­lek­tivs »Dzi­ga Ver­tov«, das aber im Wesent­li­chen, nach Godards eige­nen Wor­ten, nur aus ihm & Jean-Pierre Gorin bestand, der JLG mit der zeit­ge­nös­si­schen revo­lu­tio­nä­ren fran­zö­si­schen Phi­lo­so­phie bekannt machte.

La chinoise
La chi­noi­se

Reb­handl nennt die­se Zeit »Revo­lu­ti­ons­ki­no«, das nach apo­kry­phen Semi­do­ku­men­tar & Essay­fil­men durch die Mit­wir­kung von Yves Mon­tand & Jane Fon­da mit dem dadurch her­bei­ge­führ­ten inter­na­tio­na­len Erfolg von Tout va bien (1972) endet, bevor Godard – von Paris nach Gre­no­ble gezo­gen — sich vor­nehm­lich der Video-Pro­duk­ti­on & dem Fern­se­hen zuwen­de­te (bis 1980). Erst danach kehrt er wie­der zum Kino(-Film) zurück & wur­de mit Mié­ville in Rol­le ansäs­sig Zugleich hat­te er für die sozia­lis­ti­sche Regie­rung Mozam­biks deren Fern­seh­struk­tur auf­ge­baut & sei­ne viel­tei­li­ge sub­jek­ti­ve Geschich­te des Films in Angriff genommen.

Alle media­len Ent­wick­lun­gen, Ups & Downs sei­ner Autoren­bio­gra­fie hin­gen sowohl von sei­nen per­sön­li­chen Inter­es­sen als auch von pre­kä­ren Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen ab, weil er mit sei­nem links­dog­ma­ti­schen Enga­ge­ment eben­so wie mit sei­ner kom­ple­xen Ästhe­tik jedem Pro­du­zen­ten signa­li­sier­te, kei­ne kom­mer­zi­el­len -, oder gar Main­stream-Fil­me her­stel­len zu wol­len. Den­noch fand JLG immer wie­der Pro­du­zen­ten, die sich auf das Risi­ko Godard (& des­sen Eigen­wil­lig­kei­ten) ein­lie­ßen & auch pro­mi­nen­te Schau­spie­ler, die sich gewis­ser­ma­ßen »geadelt« fühl­ten, in einem Godard-Film auf­tre­ten zu dürfen..

Godards Spät­werk, das Reb­handl in zwei Pha­sen von 1980–1996 & 1997–2020 seg­men­tiert, bewegt sich digi­tal auf einen radi­ka­len Solip­sis­mus & ein lyri­sches Selbst­ge­spräch zu, die sei­ne letz­ten Fil­me der­art intim & rät­sel­haft machen, dass man sowohl an den spä­ten Beet­ho­ven als auch den ulti­ma­ti­ven Beckett den­ken muss, um ver­gleich­bar selbst­ver­sun­ke­ne Spä­test­wer­ke in der Kunst­ge­schich­te zu fin­den – sofern man Godards Arbei­ten heu­te über­haupt noch (außer bei ihrem Debüt auf einem Film­fes­ti­val) öffent­lich zu sehen bekommt.

Jean-Pierre Léaud
Jean-Pierre Léaud

Ohne Zwei­fel gehört eine Godard-Bio­gra­phie, die auf der geis­ti­gen Höhe des Por­trä­tier­ten sich bewe­gen soll­te, zu den schwie­rigs­ten bio­gra­fis­ti­schen Vor­sät­zen & jour­na­lis­ti­schen Auf­ga­ben der Gegen­wart. Wie Reb­handl in sei­ner Vor­be­mer­kung erwähnt, haben sich bis­lang ein bri­ti­scher, ein US-ame­ri­ka­ni­scher & ein fran­zö­si­scher Autor dar­an gewagt. Als letz­ter & jüngs­ter steht der Öster­rei­cher ohne Zwei­fel auf deren Schul­tern. Ob er damit, wie der anti­ke Apho­ris­mus behaup­tet, selbst als Zwerg wei­ter sähe als sei­ne drei Vor­gän­ger, weiß ich nicht, eben­so wenig, ob z.B. die eigen­ar­ti­ge Peri­odi­sie­rung des Oeu­vres nach Godards ero­ti­schen Bezie­hun­gen zu Anna Kari­na, Anne Wia­zems­ky & (am längs­ten) zu Anne-Marie Mié­ville nun auf Reb­handls Mist gewach­sen ist oder »nur« von einem sei­ner Vor­gän­ger adap­tiert wurde.

La chinoise
La chi­noi­se

Bio­gra­phisch dürf­te das irrepa­ra­ble Zer­würf­nis (1973) zwi­schen den engen Freun­den Godard & Truf­f­aut mehr sein als der Hah­nen­kampf eines nei­di­schen Machos mit einem viel­ge­lieb­ten Frau­en­flüs­te­rer. Von der kon­kur­renz­lo­gi­schen Radi­ka­li­tät, die der Sohn aus groß­bür­ger­li­chem cal­vi­nis­ti­schem Eltern­haus als sein künst­le­ri­sches Lebens­prin­zip ver­folg­te, muss­te das bril­lan­te Erzähl­ki­no des Klein­bür­gers Truf­f­aut wie ein lang­sa­mer Rück­schritt zur einst ver­hass­ten »tra­di­ti­on de qua­li­té« des fran­zö­si­schen Films erschei­nen, gegen den die Nou­vel­le Vague auf brei­ter Front ange­bran­det war. Eine außer­or­dent­li­che Lie­be zur Lite­ra­tur haben bei­de. Truf­f­aut eher zur spät­ro­man­ti­schen euro­päi­schen Lite­ra­tur, Godard mehr zur phi­lo­so­phisch-essay­is­ti­schen Schrift­kul­tur – mit beson­de­rer Hin­wen­dung zur deut­schen Lite­ra­tur des frü­hen 19. Jahrhunderts.

Lei­der hat das Buch Bert Reb­handls aber ein fun­da­men­ta­les Man­ko: der Autor besitzt weder eine beschrei­bend-evo­ka­ti­ve Spra­che, um einen Film zu resü­mie­ren, noch die not­wen­di­ge Öko­no­mie, zwi­schen wich­ti­gen & unwich­ti­gen Infor­ma­tio­nen zu unter­schei­den. Ein paar Bespiele:

Am Ende von Une femme mariée besu­chen die ver­hei­ra­te­te Frau & ihr Lieb­ha­ber, der Pilot, ein Flug­ha­fen-Kino. Dort sehen sie Alain Res­nais’ Doku­men­tar­film Nuit et brouil­lard. Reb­handl schreibt: »den Film über die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, in dem die Per­spek­ti­ve der fran­zö­si­schen Depor­tier­ten so wich­tig war (Eine rät­sel­haf­ten Bemer­kung, kur­si­viert von mir).

Une femme mariée
Une femme mariée

Reb­handl fährt dann fort:« Wenn in Une femme mariée zum ers­ten Mal das Wort Ausch­witz fällt, reagiert Char­lot­te mit einer Fehl­leis­tung. Sie spricht von Tha­li­do­mid, also von dem Medi­ka­ment, das die Miss­bil­dun­gen bewirk­te, die im Con­ter­gan-Skan­dal 1961/62 auf­ge­deckt wur­den. Roger Leen­hardt kor­ri­giert sie, ohne dass sie dar­auf reagiert. Char­lot­tes Bestim­mung als Gegen­wart wird so auch zu einer Bestim­mung der Kon­sum­mo­der­ne — sie ist prä­sen­tisch, ohne Ges­tern und Mor­gen, und steht damit der Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung ent­ge­gen (…) Auch auf Nuit et brouil­lard reagiert Char­lot­te nicht, und so führt die Affä­re mit Robert zu ihrem Aus­gangs­punkt zurück. Eine Hand ergreift eine Hand – und schiebt sie weg: Oui, c’est fini. Was ist zu Ende? Ein Ver­such, in einer Lie­be die Gegen­wart ein­zu­ho­len«. So what?

Alpha­ville, fällt ihm ein, »ist ein Sci­ence-Fic­tion-Film, der ohne Spe­zi­al­ef­fek­te aus­kommt: alle tech­ni­schen Ver­fah­ren sind sol­che des Medi­ums Film, das künst­le­ri­sche Ver­fah­ren ist eines der Ver­frem­dung. Das Paris von À bout de souf­fle ist auch das von Alpha­ville – und doch sieht es ganz anders aus. Das hat mit den Schau­plät­zen zu tun (gedreht wur­de vor­nehm­lich in La Défen­se, dem Stadt­vier­tel im Wes­ten von Paris, in dem sich die Geschäfts­welt neue Archi­tek­tu­ren geschaf­fen hat«.

Alphaville
Alpha­ville

Umständ­li­cher kann man kaum von Godards fabu­lö­ser schwarz/weiß Mon­ta­ge aus Teil­an­sich­ten des La Défen­se-Ambi­en­tes spre­chen, die zum Laby­rinth der ima­gi­nä­ren »Zukunfts­stadt zusam­men­schie­ßen. Neben Bemer­kun­gen zu Eddie Con­stan­ti­ne & sei­nen Lem­my-Cau­ti­on-Fil­men oder dazu, wie Godard zu Alpha­ville kam, beschließt Reb­handl sein Kapi­tel damit: «Die Erfah­run­gen sei­ner trans­at­lan­ti­schen Rei­sen gehen in Alpha­ville ein. Auch die pop­kul­tu­rel­le Ener­gie von À bout de souf­fle ist hier noch ein­mal zu spü­ren, in einem Film, der sehr gut die Gren­ze zwi­schen Dys­to­pie und Thril­ler trifft, der von Paul Mis­ra­kis Musik ange­trie­ben wird und doch im Kern all die expe­ri­men­tel­len Anlie­gen von Godard ent­hält: Für ihn war Alpha­ville vor allem ein Film über Licht«. (Kur­siv von mir)

Zu Made in USA heißt es über die Figur, die Anna Kari­na spielt: «Mit einem Larous­se-Wör­ter­buch, in dem sie ihre Pis­to­le ver­steckt hat (ein essen­zi­el­les Godard-Bild) bewegt sie sich durch eine Recher­che, in der sie von Beginn an auch unter Ver­dacht steht«.

In Mas­ku­lin-femi­nin bekennt er zu einer Figur. »Man wird nicht so rich­tig klug aus ihm« & spä­ter refe­riert er: »Paul ist mit Made­lai­ne zusam­men, die gera­de als Sän­ge­rin durch­star­tet (sie ist Num­mer sechs in Japan)« – als gehör­te die »Num­mer sechs in Japans« zur Fun­da­men­tal­in­for­ma­ti­on des Films.

Bert Rebhandl - Jean-Luc Godard: Der permanente Revolutionär (Zsolnay, 2020)
Bert Reb­handl —
Jean-Luc Godard: Der per­ma­nen­te Revo­lu­tio­när (Zsol­nay, 2020)

Wie oft Reb­han­del zum Wort »gebro­chen« flüch­tet, z.B. »ein Schein­wer­fer bricht die Schwär­ze des Bil­des« oder »eines wie auch immer gebro­che­nen Spiel­films«, habe ich nicht gezählt. Was er damit sagen will, wie auch mit » die für Godard so cha­rak­te­ris­ti­sche Sche­re zwi­schen Ton und Bild«, bleibt im Dun­kel einer rät­sel­haf­ten Metaphorik.

Manch­mal fragt man sich, ob sei­ne aus­ge­spro­che­ne Absicht, »den Sta­tio­nen auf dem Weg von Godard mög­lichst gleich­ran­gig gerecht zu wer­den«, mit Not­wen­dig­keit dazu führt, dass ihm die Fil­me eher zum Sam­mel­su­ri­um von Ein­zel­tei­len zer­fal­len, als sich zur sprach­lich sug­ges­ti­ven Beschwö­rung von Kunst­wer­ken zu ver­dich­ten. Oft habe ich in sei­nen Wor­ten nicht mehr den Film rekon­stru­ie­ren kön­nen, des­sen Gestalt & Stoff ich aus eige­ner Erin­ne­rung noch imaginiere.

Liegt es dar­an, dass in Reb­handls Gene­ra­ti­on der »Plot« ein­zig zählt, was natür­lich bei der Ästhe­tik der asso­zia­ti­ven Äqui­li­bris­tik Godards nicht »ziel­füh­rend« ist?

Wenn der Autor am Ende sei­ner Vor­be­mer­kung äußert, er habe sich »kei­ne bes­se­re Lek­to­rin wün­schen kön­nen« als jene, die »im Auf­trag des Ver­lags das Buch betreut hat«, muss man ihm aber, als oft leid­ge­prüf­ter Leser sei­ner sprach­li­chen Unglü­cke, hef­tig widersprechen.

© Wolf­ram Schüt­te 2021
Zuerst erschie­nen in Glanz und Elend
Repu­bli­ka­ti­on mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors und von Glanz und Elend

Bibliografische Angaben:

Bert Reb­handl.
Jean Luc Godard:
Der per­ma­nen­te Revolutionär.
Wien: Paul Zsol­nay Ver­lag, 2020.
280 Sei­ten, 25 Euro.
ISBN: 978–3‑552–07209‑1.

Weitere jüngere Publikationen zu Jean-Luc Godard

Jean Luc Godard: Histoire(s) du Cinéaste (British Film Institute, 2020)

Anläss­lich des 90. Geburts­ta­ges Jean-Luc Godards brach­te das Bri­tish Film Insti­tu­te eine Godard-Son­der­num­mer von Sight & Sound mit Arti­keln aus Month­ly Film Bul­le­tin und Sight & Sound her­aus, die das Werk Godards von sei­nen frü­hen Kurz­fil­men in den 1950er Jah­ren bis zu Spät­wer­ken wie Le liv­re d’i­mage beleuch­ten. Der Band ent­hält Tex­te von legen­dä­ren Film­kri­ti­kern und Film­kri­ti­ke­rin­nen wie Lou­is Mar­co­rel­les, Tom Mil­ne, Richard Roud (der die ers­te Godard-Mono­gra­fie schrieb), Pene­lo­pe Hous­ton, Joseph McBri­de, Jona­than Rosen­baum, Ray­mond Dur­g­nat, Gil­bert Adair, David Thom­son und Geoffrey Nowell-Smith.

Geoff Andrew (Hg.).
Jean Luc Godard:
Histoire(s) du Cinéaste.
Lon­don: Bri­tish Film Insti­tu­te, 2020
148 Sei­ten, £ 9,95.
SKU: 10136963. (Momen­tan nicht erhält­lich)

Jean Luc Godard: Denkende Bilder (Psychosozial-Verlag, 2020)

In der Rei­he »Psy­cho­ana­ly­se und Film­theo­rie« erschien im Psy­cho­so­zi­al-Ver­lag ein Godard-Band, der aus psy­cho­ana­ly­ti­scher Sicht vor allem Fil­me aus den 1960er Jah­ren (À bout de souf­fle, Le Mépris, Ban­de à part, Une femme mariée, Mas­cu­lin, femi­nin, Alpha­ville und Weekend) behan­delt, aber auch essay­is­ti­sche Spät­wer­ke wie Adieu au lan­ga­ge und Le liv­re d’i­mage diskutiert.

»Die Autorin­nen und Autoren neh­men das Werk des fran­zö­si­schen Regis­seurs von sei­nen Anfän­gen bis zu sei­nen jüngs­ten Fil­men in den Blick und ana­ly­sie­ren sei­nen radi­ka­len Ansatz, den Film als Den­ken in Bil­dern zu ver­ste­hen.« (Ver­lags­text)

Andre­as Ham­bur­ger et al. (Hgg.).
Jean Luc Godard:
Den­ken­de Bilder.
Gie­ßen: Psy­cho­so­zi­al-Ver­lag, 2020
146 Sei­ten, € 29,90.
ISBN: 978–3‑8379–3011‑5.

Senses of Cinema, #100: JLG Dossier

In der Jubi­lä­ums­aus­ga­be der aus­tra­li­schen Online-Film­zeit­schrift Sen­ses of Cine­ma (Nr. 100, Janu­ar 2022) wird in einem Godard-Dos­sier die Kom­ple­xi­tät von Form und Poli­tik im Werk Godards von sei­nen Anfän­gen bis zu sei­nen letz­ten Fil­men ana­ly­siert. Ein beson­de­res Augen­merk wird auch auf Wer­ke wie Lot­te in Ita­lia und Ici et ail­leurs aus sei­ner expli­zit poli­ti­schen und medi­en­kri­ti­schen Pha­se in den 1970er Jah­ren gerichtet.

Web-Adres­se:
Sen­ses of Cine­ma, Nr. 100 
http://www.sensesofcinema.com/issues/issue-100/

Cahiers du Cinéma: Jean-Luc Godard

 

Anläss­lich des Todes Godards im Herbst 2022 ver­öf­fent­lich­ten die Cahiers du Ciné­ma eine Spe­zi­al­num­mer mit legen­dä­ren Tex­ten aus sei­ner Zeit als Film­kri­ti­ker wie »Mon­ta­ge, mon beau sou­ci« (1956) oder Kri­ti­ken über Ing­mar Berg­man, Nicho­las Ray und Frank Tash­lin. Dane­ben gibt es eine gro­ße Sek­ti­on »Godard und die Sei­nen«, in der Godards Ver­hält­nis zu Kol­le­gen und Kon­kur­ren­ten wie Fran­çois Truf­f­aut, Eric Roh­mer, Jac­ques Rivet­te und Alain Res­nais the­ma­ti­siert wird. Des Wei­te­ren fin­den sich »cine­phi­le« Exkur­sio­nen wie Jean Dou­ch­ets Essay »Le thé­orè­me de Godard« (1990) oder kon­zi­se Abhand­lun­gen über Geschich­te, Poli­tik und Revo­lu­ti­on im Werk Godards. Abge­run­det wird das Heft mit Elo­gen auf Godard von Regie­kol­le­gen wie Mar­tin Scor­se­se, Jim Jar­musch und Leos Carax.

Cahiers du Cinéma:
Jean-Luc Godard.
Nr. 791, Okto­ber 2022.
130 Sei­ten, € 9,50.
ISBN: 978–2‑37716–081‑5.

 

Bild­quel­len (Copy­rights)
Cover Jean-Luc Godard: Der per­ma­nen­te Revolutionär
© Paul Zsol­nay Verlag
Cover Jean-Luc Godard
© Carl Han­ser Verlag
Fotos aus Godard-Filmen 
Archiv Mole­skin Blues
Cover Jean-Luc Godard: Histoire(s) d’un cinéaste
© Bri­tish Film Institute
Cover Jean-Luc Godard: Den­ken­de Bilder
© Psy­cho­so­zi­al-Ver­lag
Screen­shot Godard-Dos­sier
© Sen­ses of Cinema
Cover Jean-Luc Godard
© Cahiers du Cinéma
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 
 
 
 

 

 
 
 
 

 

 
 
 
 

 

 

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Jörg Auberg - Writer, critic, editor, publisher