Im Westen nichts Neues [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Elliot Neaman erzählt die Geschichte der Neuen Linken in der Bundesrepublik aufs Neue[sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Von Jörg Auberg Nichts wird wieder sein wie vordem. Jean Améry (1974)1 In Jubiläumsansprachen zum Jahr 1968 und zur damals stattgefundenen Jugendrevolte...
Benno Käsmayr: Marotte
Marotten eines Kleinverlegers Benno Käsmayr legt eine Anthologie aus der Geschichte des Maro-Verlages vor von Jörg Auberg [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Time reflected back a worn out piece of trade. William S. Burroughs1 [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Aus den Tiefen der Zeit taucht eine Flaschenpost des Maro-Verlages auf, gespickt mit Texten aus einer...
In memoriam Tom Hayden (1939–2016)
Tom Hayden (1939–2016) sicherte sich mit seiner maßgeblichen Rolle in der Gründungsphase der Neuen Linken in den USA zu Beginn der 1960er Jahre einen Platz in der jüngeren Geschichte. Vor allem seine Autorenschaft für das Port Huron Statement, das vielfach als »Manifest einer Generation« bezeichnet wird, machte ihn berühmt. In den turbulenten »Sixties« gehörte er zu...
Aus den Archiven: Der synthetische Denker
Der synthetische Denker von Jörg Auberg In seinem Buch »Taking It Big« unterstreicht Stanley Aronowitz die Aktualität des amerikanischen Sozialphilosophen C. Wright Mills auch ein halbes Jahrhundert nach dessen Tod und diskutiert das Konzept des politischen Intellektuellen im Zeitalter des akademischen Konformismus. In der linken Mythologie nimmt C. Wright...
John Dos Passos: Manhattan Transfer
New Yorker Jeremiaden John Dos Passos‘ klassischer New-York-Roman Manhattan Transfer liegt in einer Neuübersetzung auf Deutsch vor Von Jörg Auberg »New York was a continent in itself.« John Dos Passos, The Best Times1 John Dos Passos‘ New-York-Opus Manhattan Transfer (1925) gehört neben Andrej Belys Petersburg (1913), James Joyces Ulysses (1922) und Alfred...
Christof Wackernagel: Verlogen, dumm und unverschämt
Leben im Kreisverkehr Christof Wackernagel legt unveröffentlichte Texte zur Kulturindustrie und der RAF vor. Von Jörg Auberg I. In den einschlägigen Historiografien des bundesrepublikanischen Terrorismus der 1970er Jahre zählt Christof Wackernagel zu den minor characters einer überhitzten Geschichte, die von der Revolte gegen einen...
Uwe Sonnenberg: Von Marx zum Maulwurf
Der bibliophile Maulwurf Uwe Sonnenberg erzählt die Geschichte des linken Buchhandels in den 1970er Jahren Von Jörg Auberg Zu Pfingsten 1983 pilgerte eine Schar linker Buchhändlerinnen und Buchhändler aus verschiedenen westdeutschen Städten über die Schweizer Grenze. Auf einem Wochenendseminar in einem selbstverwalteten Bildungszentrum in Graubünden...
Aus den Archiven: Depeschen aus dem Untergrund
Depeschen aus dem Untergrund In Smoking Typewriters rekapituliert John McMillian den Aufstieg und Fall der amerikanischen Untergrundpresse in den 1960er Jahren und erinnert an ihr utopisches Potenzial. von Jörg Auberg Als im Frühjahr 1968 Studenten der Columbia-Universität aus Protest gegen den Vietnamkrieg die Universität besetzten und...
Aus den Archiven: Das Leben und nichts anderes
Das Leben und nichts anderes Thomas Waugh blickt zurück auf die Geschichte des Dokumentarfilms von Jörg Auberg Als der Filmemacher Dziga Vertov zu Beginn der 1920er Jahre mit dem Kinozug durch Russland fuhr, um die Bevölkerung im Sinne der neuen Machthaber »aufzuklären«, wollte – so will es die Legende – das Publikum in den Landstrichen der entstehenden...
Gustave Flaubert und Maxime Du Camp: Über Felder und Strände
Zwei Bürger im Lande der Parias Gustave Flaubert und Maxime Du Camp reisen durch die Bretagne von Jörg Auberg Wie viele Franzosen seiner Zeit hatte Gustave Flaubert von den Bretonen keine große Meinung. In einem Brief an George Sand im September 1866 bezeichnete er sie als »abstoßende Wesen«1. Im 19. Jahrhundert galten die Bretonen in der...
Jens-Christian Wagner: Produktion des Todes
Das Ganze ist das Grauen In einer multiperspektivischen Geschichte beschreibt Jens-Christian Wagner die Realität des KZ Mittelbau-Dora im Südharz Von Jörg Auberg He knew about Nordhausen, and the Dora camp: he could see–the starved bodies, the eyes of the foreign prisoners being marched to work at four in the morning in the freezing cold and darkness...
Kamel Daoud: Der Fall Mersault
Eine monströse Wunde Kamel Daoud liefert mit seinem Debütroman Der Fall Mersault eine Gegendarstellung zu Albert Camus‘ Roman Der Fremde Von Jörg Auberg »Der Fremde von Camus fand schon unmittelbar nach seinem Erscheinen eine sehr günstige Aufnahme«1, begann Jean-Paul Sartre seine Rezension von Albert Camus’ Erstlingsroman L’Étranger im Jahre 1943. Mit...
Autopsie einer Bestie
Als die Frankfurter Schule in den Krieg zog Frühe Analysen des Nationalsozialismus aus den 1940er Jahren Von Jörg Auberg Als Herbert Marcuse im Juni 1969 in einem römischen Theater einen Vortrag hielt, wurde er mehrfach von Daniel Cohn-Bendit unterbrochen, der ein Jahr zuvor im Pariser Mai als eloquenter, patzig auftrumpfender Revoltedarsteller des Spektakels in...
Pasolini Reloaded
Ein sanfter, gewaltsamer Revolutionär Zu drei Wiederveröffentlichungen Pier Paolo Pasolinis Von Jörg Auberg »Wo zum Untergang bestimmt ist eine Gesellschaft, fällt sie ihm anheim: der Einzelne nie.« Pier Paolo Pasolini, Gramsci’s Asche I.Dem amerikanischen Autor Edmund White war Pier Paolo Pasolini nicht recht geheuer. In den Augen Whites bewegte sich der...
Benjamin Taylor: Proust ‑ The Search
Metamorphosen eines Tunichtguts Benjamin Taylor stellt eine konzise und entschlackte Proust-Biografie vor Von Jörg Auberg Nachdem James Joyce 1920 nach Paris, in die »Hauptstadt der Kultur«, migriert war, stieß er auf den Namen Marcel Proust. Obgleich er nur wenige Seiten von ihm gelesen hatte, bekannte er in einem Brief: »Ich kann kein besonderes Talent erkennen, aber ich bin ein...
Michael Köhlmeier: Umblättern und andere Obsessionen
Zauber und Spuk Über Michael Köhlmeiers Erzählung »Umblättern und Andere Obsessionen« Von Jörg Auberg »Kreß hatte sich unter dem Dach mit ein paar hundert Büchern eingenistet.« Anna Seghers, Das siebte Kreuz1 Meine Mutter glaubte, Bücher könnten Menschen besser machen«2, schreibt Michael Köhlmeier in seinem Erzählband Umblättern und andere Obsessionen, der jüngst...
Die unvollendete Stadt
Die unvollendete Stadt Zwei Bücher von Christoph Lindner und Angelika Möller beschäftigen sich mit der Entwicklung New Yorks im 19. und 20. Jahrhundert Von Jörg Auberg Als Leo Trotzki im Januar 1917 für kurze Zeit mit seiner Familie in einem billigen Apartment in der New Yorker Bronx: Zum ersten Mal verfügte der zukünftige Revolutionsführer, schrieb Isaac Deutscher...
Sigismund Krzyżanowski: Der Club der Buchstabenmörder
Spuren in den Ruinen Über Umwege erreicht der verkannte Autor Sigismund Krzyżanowski die deutschsprachigen Landschaften. Von Jörg Auberg »In der Wüste zu schreien ist zwecklos und zu spät für denjenigen, der sich verirrt hat und zugrunde geht. Wenn er aber — wider alle bessere Einsicht — doch schreien sollte, dann sicherlich so.«1 Sigismund Krzyżanowski [sh_margin...
Boris Sawinkow: Das fahle Pferd
Der Terror-Dandy In seinem Roman „Das fahle Pferd“ stilisiert sich Boris Sawinkow als professioneller Techniker der terroristischen Gewalt Von Jörg Auberg In den Jahren zwischen 1906 und 1907 rühmten sich russische Anarchisten und Sozialrevolutionäre, ihre terroristischen Aktivitäten, hätten mehr als viertausend Menschen das Leben gekostet...
Streifzug durch ein Paralleluniversum
Nachlese zur Frankfurter Buchmesse von Jörg Auberg Schon zu ihren Anfängen war die Frankfurter Buchmesse offenbar ein etwas seltsamer Ort. »Da quollen die angemieteten Lagergewölbe rund 120 größerer Verleger des In- und Auslandes über von Novitäten, die in aller Hast noch rechtzeitig fertiggeworden waren, aber...