Die Masken des Genies Thomas Manns Exiljahre in Princeton und Kalifornien von Jörg Auberg In seiner Aphorismensammlung Minima Moralia insistierte Theodor W. Adorno, dass jeder Intellektuelle in der Emigration ausnahmslos beschädigt sei und sich permanent dieser Beschädigung bewusst sein müsse. »Er lebt in einer Umwelt, die ihm unverständlich bleiben muß, auch wenn er...
Die Politik der Rackets
Herrschaft oder Anarchie Kai Lindemann durchleuchtet die Praxis der Rackets von Jörg Auberg Der Begriff »Racket« hat im gängigen Sprachgebrauch mittlerweile eine Reihe von Bedeutungen. In erster Linie wird er mit dem Tennisschläger in Verbindung gebracht. Darüber hinaus bezeichnet er (unter anderem) eine Programmiersprache, eine Social-Media-Audio-App (»Let’s Make a...
Axel Schildt — Medien-Intellektuelle in der Bundesrepublik
Fatale Kontinuitäten Über Axel Schildts Studie der »Medien-Intellektuellen« in der Bonner Republik von Jörg Auberg »Der Intellektuelle ist ein paradoxes Wesen.« Pierre Bourdieu 1 Im Sommer 1974 erstand Paul Auster nach seiner Rückkehr aus Frankreich in die USA von einem Freund eine gebrauchte Olympia-Reiseschreibmaschine, da seine vorherige Hermes...
Andrew Rubin — Archives of Authority
Spuren der Vergangenheit Andrew Rubin analysiert die intellektuelle Kultur im Zeitalter des Kalten Krieges von Jörg Auberg Als die amerikanische Zeitschrift Ramparts im Jahre 1967, auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs, die Abhängigkeit vieler westlicher Intellektueller vom amerikanischen Geheimdienst CIA offenlegte, war die Empörung groß. Nach dem Ende des Zweiten...
Paul Auster — White Spaces
Auster Vor Auster Rückblick auf Paul Austers frühe Poetische Versuche Von Jörg Auberg Ehe Paul Auster in der Mitte der 1980er Jahre mit seiner New Yorker Trilogie zu einem »Shooting Star« der US-amerikanischen Postmoderne aufstieg, durchlebte er im Jahrzehnt davor eine Existenz als dichtender Hungerkünstler. In einem seiner rückblickenden autobiografischen Texte...
Wolfgang Pohrt — Gewalt und Politik
Nachruf auf eine Bestie Wolfgang Pohrts Schriften aus den 1980er Jahren Von Jörg Auberg Aus den »Lagunen des Vergessens« (Balzac) taucht Wolfgang Pohrt, der es als polemischer Kritiker der deutschen Linken und Friedensbewegung in den 1980er Jahre zu einiger Prominenz in den einschlägigen Zirkeln der alten Bundesrepublik gebracht hatte, mit einer...
Thorsten Fuchshuber: Rackets
Im toten Wald der Worte Thorsten Fuchshuber demaskiert sich in seiner Theorie der Bandenherrschaft als Sprachrohr der Herrschaft Von Jörg Auberg Im US-amerikanischen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff »Racket« eine verschworene Interessengemeinschaft, die ihre Partikularziele auf Kosten der Allgemeinheit verfolgt. In den dreißiger Jahren des letzten...
Die Rückkehr der Frankfurter Schule
Blicke auf eine infame Welt Retrospektiven auf die Erkenntnisse und Erfahrungen der Kritischen Theorie Die Kritische Theorie, wie sie von Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Leo Löwenthal und anderen Intellektuellen zunächst in Frankfurt begründet und später in den USA unter veränderten Prämissen und Sichtweisen weiter...
Christian Brückner: Das Hörwerk
The Voice Actor Marginalien zu Christian Brückners »Hörbuch-Pantheon« Von Jörg Auberg Man kann von Christian Brückner viel hören, über ihn aber wenig. Das Feuilleton und die PR-Abteilungen des Kulturbetriebes bezeichnen ihn oft als »Star unter den Sprechern« oder »The Voice«, idolisieren ihn zum Erhabenen auf dem Markt, der in den Olymp aufgestiegen ist, huldigen ihm...
Claus-Jürgen Göpfert und Bernd Messinger: Das Jahr der Revolte
Doppelte Enttäuschungen Claus-Jürgen Göpfert und Bernd Messinger beschreiben das Jahr 1968 aus einer Frankfurter Perpektive Von Jörg Auberg Die Zeit ist die Komplizin der Entfremdung und beläßt als Trost nur die Erinnerung an die Illusion der Jugend.1 Erich Köhler Am Ende von Gustave Flauberts Roman L’Éducation sentimentale stehen die...
Aufs Schlimmste zu
Rückfall in die Barbarei [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Zygmunt Baumann, Oliver Nachtwey, Volker Weiß, Jan-Werner Müller und Claus Leggewie beleuchten verschiedene Aspekte der autoritären und populistischen Tendenzen in Europa. [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] von Jörg Auberg [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Braun kehrt zurück Aus den Kloaken der Zeit kehren...
Jeanette Erazo Heufelder: Der argentinische Krösus
SPUREN EINES VERGESSENEN In ihrem Buch Der argentinische Krösus lässt Jeanette Erazo Heufelder dem Gründer des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, Felix Weil, Gerechtigkeit widerfahren von Jörg Auberg Als in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Anzahl von Monografien, Zeitschriftenartikeln, Dissertationen, Symposien und Seminaren zur Geschichte...
Aus den Archiven: Siegfried Kracauers Untersuchungen zu Film und Propaganda
Spuren aus dem beschädigten Leben Siegfried Kracauers Untersuchungen zu Film und Propaganda Von Jörg Auberg »Die Emigration, das beschädigte Leben«, schrieb Theodor W. Adorno 1959, habe »übers Maß hinaus« seine Bücher verunstaltet. Seinem Freund Siegfried Kracauer, den er 1938 als »Emigrationsopfer« charakterisierte, lösten sich nicht nur die Bücher auf...
Aus den Archiven: Miriam Bratu Hansen — Cinema and Experience
In den Kriegszonen der Modernisierung Miriam Bratu Hansen reflektiert die Beziehung von kritischer Theorie und Kino im digitalen Zeitalter von Jörg Auberg Kurz bevor sie ihren langen Kampf gegen den Krebs verlor, konnte die Filmhistorikerin Miriam Bratu Hansen ihr Buch Cinema and Experience über das Verhältnis von kritischer Theorie und dem Medium Film, mit dem sie sich...
Aus den Archiven: Walter Benjamin — A Critical Life
Tod in den Pyrenäen In ihrer meisterhaften Biografie erzählen Howard Eiland und Michael W. Jennings das komplexe Leben Walter Benjamins und werfen einen panoromatischen intellektuellen Blick auf das untergegangene Europa, das vom deutschen Größenwahn zerstört wurde. von Jörg Auberg »Jeder Intellektuelle in der Emigration, ohne alle Ausnahme, ist...
In memoriam Tom Hayden (1939–2016)
Tom Hayden (1939–2016) sicherte sich mit seiner maßgeblichen Rolle in der Gründungsphase der Neuen Linken in den USA zu Beginn der 1960er Jahre einen Platz in der jüngeren Geschichte. Vor allem seine Autorenschaft für das Port Huron Statement, das vielfach als »Manifest einer Generation« bezeichnet wird, machte ihn berühmt. In den turbulenten »Sixties« gehörte er zu...
Autopsie einer Bestie
Als die Frankfurter Schule in den Krieg zog Frühe Analysen des Nationalsozialismus aus den 1940er Jahren Von Jörg Auberg Als Herbert Marcuse im Juni 1969 in einem römischen Theater einen Vortrag hielt, wurde er mehrfach von Daniel Cohn-Bendit unterbrochen, der ein Jahr zuvor im Pariser Mai als eloquenter, patzig auftrumpfender Revoltedarsteller des Spektakels in...