Texte und Zeichen

Blank Page

B

Aus den Archiven: Walter Benjamin — A Critical Life

Howard Eiland und Michael W. Jennings: Walter Benjamin - A Critical Life (Harvard University Press/Belknap Press, 2014)

Tod in den Pyrenäen In ihrer meis­ter­haf­ten Bio­gra­fie erzäh­len Howard Eiland und Micha­el W. Jen­nings das kom­ple­xe Leben Wal­ter Ben­ja­mins und wer­fen einen pano­ro­ma­ti­schen intel­lek­tu­el­len Blick auf das unter­ge­gan­ge­ne Euro­pa, das vom deut­schen Grö­ßen­wahn zer­stört wurde. von Jörg Auberg »Jeder Intel­lek­tu­el­le in der Emi­gra­ti­on, ohne alle Aus­nah­me, ist...

David Cesarani: Final Solution

David Cesarani - Final Solution: The Fate of the Jews 1933-49 (Macmillan, 2016)

Mörderische Gier David Cesa­ra­nis gros­se Stu­die zur natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Poli­tik der Ver­nich­tung der Juden Von Jörg Auberg »Die Hoff­nung der Juden, die sich an den zwei­ten Welt­krieg hef­tet, ist arm­se­lig. Wie er auch enden mag, die lücken­lo­se Mili­ta­ri­sie­rung führt die Welt wei­ter in auto­ri­tär-kol­lek­ti­vis­ti­sche Lebens­for­men hin­ein.«1 Max Hork­hei­mer, »Die...

Exil und Menschenrecht

Kristine von Soden, »Und draußen weht ein fremder Wind ...« Über die Meere ins Exil (AvivA Verlag, 2016)

Auf der Flucht [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Drei Bücher beschreiben die harte Realität des Exils während des Nationalsozialismus [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] von Jörg Auberg [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin]   »Der Idee, dass man den Faschis­mus aus­hal­ten könnt, wenn er nur fried­lich wär, begeg­net man öfters. Sie ist nicht beson­ders intelligent.« Ber­tolt Brecht...

Andrej Platonow: Die Baugrube

Andrej Platonow: Die Baugrube (Suhrkamp, 2016)

Die Schwermut der Vergeblichkeit Andrej Platonows Roman Die Baugrube liegt in einer deutschen Neuübersetzung vor Von Jörg Auberg Als die Gro­ße Depres­si­on die west­li­che Welt ergriff, galt vie­len das »sowje­ti­sche Expe­ri­ment« als Gegen­ent­wurf zur kapi­ta­lis­ti­schen Herr­schaft. In der west­li­chen Ima­gi­na­ti­on war dort die Uto­pie einer ande­ren, bes­se­ren Gesell­schaft am Werk...

John Fante: Little Italy

John Fante

Endstation Hollywood Zwei neue deut­sche Über­set­zun­gen ver­su­chen, den lan­ge in ver­ges­sen­heit Gera­te­nen Autoren  John Fan­te ins Bewusst­sein der Öffent­lich­keit zu rücken Von Jörg Auberg Zu Zei­ten der Depres­si­on galt John Fan­te (1909–1983) als jun­ger auf­stre­ben­der Autor, der mit sei­nen Roma­nen Wait Until Spring, Ban­di­ni (1938) und Ask the Dust (1939) das Fun­da­ment...

Peter Suhrkamp und Annemarie Seidel: Briefe 1935–1959

Peter Suhrkamp im Jahre 1955 (© Suhrkamp Verlag)

Der Heilige des Gewerbes Peter Suhrkamp und die »innere Emigration« im »Dritten Reich« Von Jörg Auberg I. Für Wal­ter Boeh­lich, den ehe­ma­li­gen Chef­lek­tor des Suhr­kamp Ver­la­ges, war Peter Suhr­kamp mit einem »Hei­li­gen­schein« aus­ge­stat­tet. Er war, sag­te Boeh­lich in einem Rund­funk­essay anläss­lich des hun­der­ten Geburts­ta­ges des legen­dä­ren Ver­le­gers im Jah­re 1991, »das...

Ian Kershaw: Höllensturz

Ian Kershaw: To Hell and Back (Allen Lane, 2015)

Blick in den Höllenschlund [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Ian Kers­haw erzählt in sei­nem meis­ter­li­chen Buch Höl­len­sturz die Geschich­te der euro­päi­schen Selbst­zer­stö­rung in der ers­ten Hälf­te des 20. Jahrhunderts [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Von Jörg Auberg [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin]   In der ers­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts beweg­ten sich nahe­zu...

Fjodor Dostojewskij: Aufzeichnungen aus dem Abseits

Fjodor Dostojewskij: Aufzeichnungen aus dem Abseits

Leben oder erzählen Fjo­dor Dos­to­jew­skis »Unter­grund­mensch« wird in einer neu­en Über­set­zung der Defor­ma­ti­on durch den reak­tio­nä­ren Zeit­geist geop­fert. Von Jörg Auberg   Fjodor M. Dos­to­jew­skis Novel­le Zapi­ski iz pod­polʹ­ja aus dem Jah­re 1864 zählt zu den gro­ßen lite­ra­ri­schen Tex­ten des 19. Jahr­hun­derts, die auf die intel­lek­tu­el­le Ent­wick­lung der Moder­ne...

Elliot Neaman: Free Radicals

Rudi Dutschke - Szenenfoto aus Ruhestörung - Ereignisse in Berlin 1967

Im Wes­ten nichts Neues [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Elli­ot Nea­man erzählt die Geschich­te der Neu­en Lin­ken in der Bun­des­re­pu­blik aufs Neue[sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Von Jörg Auberg     Nichts wird wie­der sein wie vordem. Jean Amé­ry (1974)1       In Jubi­lä­ums­an­spra­chen zum Jahr 1968 und zur damals statt­ge­fun­de­nen Jugend­re­vol­te...

Benno Käsmayr: Marotte

Lesezeichen aus Marotte

Marotten eines Kleinverlegers Benno Käsmayr legt eine Anthologie aus der Geschichte des Maro-Verlages vor von Jörg Auberg [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Time reflec­ted back a worn out pie­ce of trade. Wil­liam S. Bur­roughs1 [sh_margin margin=“30” ][/sh_margin] Aus den Tie­fen der Zeit taucht eine Fla­schen­post des Maro-Ver­la­ges auf, gespickt mit Tex­ten aus einer...

In memoriam Tom Hayden (1939–2016)

Tom Hayden

Tom Hay­den (1939–2016) sicher­te sich mit sei­ner maß­geb­li­chen Rol­le in der Grün­dungs­pha­se der Neu­en Lin­ken in den USA zu Beginn der 1960er Jah­re einen Platz in der jün­ge­ren Geschich­te. Vor allem sei­ne Autoren­schaft für das Port Huron State­ment, das viel­fach als »Mani­fest einer Gene­ra­ti­on« bezeich­net wird, mach­te ihn berühmt. In den tur­bu­len­ten »Six­ties« gehör­te er zu...

Aus den Archiven: Der synthetische Denker

Stanley Aronowitz: Taking It Big (Columbia University Press, 2012)

Der syn­the­ti­sche Denker von Jörg Auberg In sei­nem Buch »Taking It Big« unter­streicht Stan­ley Aro­no­witz die Aktua­li­tät des ame­ri­ka­ni­schen Sozi­al­phi­lo­so­phen C. Wright Mills auch ein hal­bes Jahr­hun­dert nach des­sen Tod und dis­ku­tiert das Kon­zept des poli­ti­schen Intel­lek­tu­el­len im Zeit­al­ter des aka­de­mi­schen Konformismus. In der lin­ken Mytho­lo­gie nimmt C. Wright...

John Dos Passos: Manhattan Transfer

John Dos Passos: Manhattan Transfer (Rowohlt, 2016)

New Yor­ker Jeremiaden John Dos Pas­sos‘ klas­si­scher New-York-Roman Man­hat­tan Trans­fer liegt in einer Neu­über­set­zung auf Deutsch vor   Von Jörg Auberg   »New York was a con­ti­nent in itself.« John Dos Pas­sos, The Best Times1   John Dos Pas­sos‘ New-York-Opus Man­hat­tan Trans­fer (1925) gehört neben Andrej Belys Peters­burg (1913), James Joy­ces Ulys­ses (1922) und Alfred...

Christof Wackernagel: Verlogen, dumm und unverschämt

Christof Wackernagel. Verlogen, dumm und unverschämt (Oktober Verlag 2015)

Leben im Kreisverkehr Chris­tof Wacker­na­gel legt unver­öf­fent­lich­te Tex­te zur Kul­tur­in­dus­trie und der RAF vor. Von Jörg Auberg     I. In den ein­schlä­gi­gen His­to­rio­gra­fien des bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Ter­ro­ris­mus der 1970er Jah­re zählt Chris­tof Wacker­na­gel zu den minor cha­rac­ters einer über­hitz­ten Geschich­te, die von der Revol­te gegen einen...

Uwe Sonnenberg: Von Marx zum Maulwurf

Der biblio­phi­le Maulwurf Uwe Son­nen­berg erzählt die Geschich­te des lin­ken Buch­han­dels in den 1970er Jahren   Von Jörg Auberg Zu Pfings­ten 1983 pil­ger­te eine Schar lin­ker Buch­händ­le­rin­nen und Buch­händ­ler aus ver­schie­de­nen west­deut­schen Städ­ten über die Schwei­zer Gren­ze. Auf einem Wochen­end­se­mi­nar in einem selbst­ver­wal­te­ten Bil­dungs­zen­trum in Grau­bün­den...

Aus den Archiven: Depeschen aus dem Untergrund

Depe­schen aus dem Untergrund   In Smo­king Type­wri­ters reka­pi­tu­liert John McMil­li­an den Auf­stieg und Fall der ame­ri­ka­ni­schen Unter­grund­pres­se in den 1960er Jah­ren und erin­nert an ihr uto­pi­sches Potenzial.   von Jörg Auberg   Als im Früh­jahr 1968 Stu­den­ten der Colum­bia-Uni­ver­si­tät aus Pro­test gegen den Viet­nam­krieg die Uni­ver­si­tät besetz­ten und...

Aus den Archiven: Das Leben und nichts anderes

Das Leben und nichts anderes Tho­mas Waugh blickt zurück auf die Geschich­te des Dokumentarfilms von Jörg Auberg     Als der Fil­me­ma­cher Dzi­ga Ver­tov zu Beginn der 1920er Jah­re mit dem Kino­zug durch Russ­land fuhr, um die Bevöl­ke­rung im Sin­ne der neu­en Macht­ha­ber »auf­zu­klä­ren«, woll­te – so will es die Legen­de – das Publi­kum in den Land­stri­chen der ent­ste­hen­den...

Gustave Flaubert und Maxime Du Camp: Über Felder und Strände

Gustave Flaubert und Maxime Du Camp: Über Felder und Strände

Zwei Bür­ger im Lan­de der Parias   Gust­ave Flau­bert und Maxi­me Du Camp rei­sen durch die Bretagne von Jörg Auberg     Wie vie­le Fran­zo­sen sei­ner Zeit hat­te Gust­ave Flau­bert von den Bre­to­nen kei­ne gro­ße Mei­nung. In einem Brief an Geor­ge Sand im Sep­tem­ber 1866 bezeich­ne­te er sie als »absto­ßen­de Wesen«1. Im 19. Jahr­hun­dert gal­ten die Bre­to­nen in der...

Jens-Christian Wagner: Produktion des Todes

Das Gan­ze ist das Grauen   In einer mul­ti­per­spek­ti­vi­schen Geschich­te beschreibt Jens-Chris­ti­an Wag­ner die Rea­li­tät des KZ Mit­tel­bau-Dora im Südharz Von Jörg Auberg    He knew about Nord­hau­sen, and the Dora camp: he could see–the star­ved bodies, the eyes of the for­eign pri­soners being mar­ched to work at four in the mor­ning in the free­zing cold and dark­ness...

Kamel Daoud: Der Fall Mersault

Eine monströse Wunde Kamel Daoud  lie­fert mit sei­nem Debüt­ro­man Der Fall Mer­sault eine Gegen­dar­stel­lung zu Albert Camus‘ Roman Der Frem­de   Von Jörg Auberg »Der Frem­de von Camus fand schon unmit­tel­bar nach sei­nem Erschei­nen eine sehr güns­ti­ge Auf­nah­me«1, begann Jean-Paul Sart­re sei­ne Rezen­si­on von Albert Camus’ Erst­lings­ro­man L’Étran­ger im Jah­re 1943. Mit...

Texte und Zeichen

Um auf dem Laufenden zu bleiben …

Jörg Auberg - Writer, critic, editor, publisher